20. August 2024Bewerbung für das Triale Studium noch bis zum 15. September möglich
Studienbeginn im Wintersemester 2024/2025
Abiturientinnen und Abiturienten streben häufig einen akademischen Abschluss an. Ein Studium allein ist vielen aber zu theoretisch. Eine optimale Verknüpfung von Theorie und Praxis und zudem beste Karrierechancen bietet das Triale Studium: Es kombiniert eine handwerkliche Ausbildung mit der Meisterfortbildung und einem betriebswirtschaftlichen Studium. Innerhalb von fünf Jahren erwerben die Absolventinnen und Absolventen drei Abschlüsse. Dabei entwickeln sie sich zu Spezialisten im Handwerk und beherrschen gleichzeitig umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse – eine ideale Vorbereitung auf Führungsaufgaben oder die Selbstständigkeit.
Das Angebot richtet sich an (Fach-) Abiturienten. Ausbildungsbeginn ist in der Regel der 1.8. eines Jahres. Trial Studierende können die Ausbildungsdauer verkürzen und haben somit schon nach zweieinhalb Jahren ihren ersten Abschluss erreicht: den Gesellenbrief. Parallel zur Ausbildung und zur späteren Gesellentätigkeit absolvieren die Teilnehmenden am Wochenende (freitagsabends und samstags) ein betriebswirtschaftliches Bachelorstudium. Das Studium dauert 10 Semester (fünf Jahre). Die Meisterfortbildung kann nach bestandener Gesellenprüfung besucht werden – etwa während des 8. und 9. Semesters.
So geht’s zum Studienplatz
Das Triale Studium ist mit jedem handwerklichen Ausbildungsberuf kombinierbar. Wer Interesse hat, sollte sich zunächst um einen Ausbildungsplatz in einem Handwerksbetrieb bemühen. Beste Chancen haben Bewerberinnen und Bewerber, die bereits ein Praktikum im angestrebten Beruf absolviert haben. Zudem unterstützt die Handwerkskammer Düsseldorf Schulabgänger bei der Ausbildungsplatzsuche. Die Bewerbung um einen Studienplatz im Studiengang Handwerksmanagement-Betriebswirtschaftslehre (B.A.) an der Hochschule Niederrhein muss bis zum 15. September erfolgen. Wichtig: Zur Einschreibung ist der unterschriebene Ausbildungsvertrag vorzulegen. Zudem ist ein Beratungsgespräch bei der Handwerkskammer Düsseldorf verpflichtend.
Wer bereits über eine abgeschlossene Ausbildung im Handwerk verfügt und derzeit in einem gültigen Beschäftigungsverhältnis steht, kann sich ebenfalls um einen Studienplatz bewerben. In diesem Fall wird die Ausbildung angerechnet und der Teilnehmende absolviert ausschließlich den Meister- sowie Bachelorabschluss.
Betriebe sichern sich die Führungskräfte von morgen
Konzipiert hat das Triale Studium die Handwerkskammer Düsseldorf in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, den Kreishandwerkerschaften Mönchengladbach und Niederrhein sowie dem Berufskolleg für Technik und Medien in Mönchengladbach.
Vorteile bietet das Programm auch für Betriebe: Mit einem Ausbildungsplatz im Trialen Studium können sie leistungsstarke Schulabgänger schon früh und langfristig an das eigene Unternehmen binden und so den Fach- und Führungskräftenachwuchs sichern. Interessant ist das Triale Studium zudem für Familienunternehmen, die die eigenen Kinder auf die Übernahme des Betriebs vorbereiten wollen.
Und das sagen Absolventen:
Darius Hegholz, Tischler aus Nettetal, B.A. seit dem 14. Juli 2023
Wie war Ihr Werdegang bis zum Beginn des Studiums? Die Nähe zum Handwerk prägt mich bereits mein Leben lang – ob ich mich, schon früh, in der Tischlerei meines Vaters aufgehalten oder im Teenageralter in den Ferienzeiten ausgeholfen habe. Gleichzeitig waren die Leistungen in der Schule so gut, dass ich das Abitur machen wollte. Eine künftige Tätigkeit als Selbstständiger bzw. Geschäftsführer hatte ich da bereits im Blick, da es bei den Zukunftsüberlegungen um die Fortführung des Familienbetriebes ging. Meine Eltern haben mich allerdings nie gedrängt – weder, überhaupt das Handwerk auszuüben noch später, die Ausbildung zu beschleunigen.
Wie sind Sie auf das Triale Studium aufmerksam geworden? Noch während der Abiturphase stießen wir in einer Fachzeitschrift auf einen Artikel zum Trialen Studium und besuchten wenig später die ersten Informationsveranstaltungen in Mönchengladbach. Anschließend entschied ich mich tatsächlich dafür, meine Ausbildung nicht nur auf handwerklicher Ebene, sondern auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene weiterzuführen: Hierdurch versprach ich mir eine optimale Mischung aus dem praktischen und fachlichen Wissen sowie dem globalen Wissen der Betriebswirtschaft.
Sie sind dann einen individuellen Weg zum Bachelor gegangen. Als die Gesellenprüfung geschafft war, entschloss ich mich dazu, zunächst eine grundlegende Digitalisierung im eigenen Unternehmen vorzunehmen und die internen Prozesse zu optimieren, während ich parallel das Studium beendete. Den Meister stellte ich erst einmal zurück. Dies tat ich in erster Linie aus der Notwendigkeit heraus, das Unternehmen zukunftsfähig zu positionieren. Allerdings zeigte sich, dass das Sammeln an Erfahrung und das Entzerren des Studienplans für mich genau richtig waren. Die dafür notwendige Flexibilität bietet das Studium: Das Tempo und die Reihenfolge, in der die einzelnen Teile absolviert werden, sind jedem selbst überlassen.
Würden Sie das Triale Studium weiterempfehlen? Was sollten Studienanfänger/innen beachten? Ich würde das Studium jedem empfehlen der ein klares Ziel und den nötigen Ehrgeiz mitbringt. Eine gute Organisation und die Kombination aus Arbeiten, Studieren und Freizeit, viel Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen. Letztlich sollte man sich jedoch auch nicht von Rückschlägen oder Abweichungen vom Plan zurückwerfen lassen, sondern wieder neu fokussieren und nach eigenen Lösungen suchen.
Fabian Smets, Installateur- und Heizungsbauermeister aus Kevelaer, B.A. seit dem 28. September 2022
Wer hat Sie bei Ihrer Entscheidung für das Triale Studium bestärkt? Meine Eltern haben mich in der Entscheidung sehr bestärkt. Vor dem Hintergrund, dass mein Vater ein SHK-Unternehmen leitet, in dem ich in jüngeren Jahren schon viel mitgearbeitet habe, wusste ich, wofür ich das Triale Studium machen würde. Es war von Anfang an ein Ziel in Sicht.
Welche Erwartungen haben Sie mit dem Trialen Studium verbunden? Haben sich diese erfüllt? Ich habe mir erhofft, dass ich gut auf eine Betriebsübernahme vorbereitet werde sowohl im Hinblick auf das technische als auch auf das betriebswirtschaftliche Know-how – und ich finde, dass sich diese Erwartungen erfüllt haben. Perfekt vorbereitet kann man nie sein, aber der Weg ist definitiv der richtige und das im Studium vermittelte Wissen kann ich nun gut im Arbeitsalltag anwenden.
Was waren besondere Erfolge, welche positiven Erlebnisse oder schwierigen Herausforderungen gab es während der Dreifach-Ausbildung? Das Bestehen der Meisterprüfung war für mich persönlich ein Riesenerfolg. Die Prüfung zu schaffen war eine Herausforderung, weil zusätzlich zur Meisterschule natürlich noch das Studium nebenbei weiterlief und man alles unter einen Hut bekommen musste. Deswegen muss man sehr diszipliniert sein; es war für mich ganz klar die anstrengendste Zeit der Dreifach-Ausbildung.