Pressemitteilung Nr. 66 vom 15.10.2021Online zur Meisterreife
Rund zweitausend Junghandwerkerinnen und -Handwerker durchlaufen jedes Jahr einen oder mehrere der rund 170 Lehrgänge der vierstufigen Meisterfortbildung an der Akademie der Handwerkskammer Düsseldorf; rund eintausend p.a. von ihnen legen ihre Meisterprüfung ab. Mit dreißig Meisterschulen und - einschließlich der Schweißtechnischen Lehranstalt der HWK - über 2.000 beruflichen Fortbildungslehrgängen unter einem Dach ist die HWK-Akademie die größte Fort- und Weiterbildungseinrichtung des deutschen Handwerks. Entsprechend gewaltig war die Herausforderung für die Leitung des Bildungszentrums, in der Pandemie, den Qualifizierungs- und Prüfungsbetrieb aufrechtzuerhalten. „Das ist auf bemerkenswerte Weise gelungen: Zum Einen konnten wir im März und April 2020 bei Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann erwirken, dass unter strengen Gesundheitsauflagen auch die unmittelbare Prüfungsvorbereitung in den fachpraktischen Prüfungsteilen weiter in Präsenz durchgeführt werden konnte", sagte Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann auf einer Pressekonferenz seines Hauses am Freitag in der Landeshauptstadt. Entsprechende Ausnahmebestimmungen fanden Eingang in die Coronaschutzverordnungen des Landes. „Zum Anderen musste in Windeseile der laufende Lehrgangsbetrieb auf online-Lernen umgestellt werden.“ Zweitausend Kursteilnehmende konnten ohne Zeitverzug adäquat auf die Prüfung vorbereitet werden“, bestätigt Akademie-Leiter und Kammer-Geschäftsführer Bernd Redder das Gelingen des Parforceritts in die didaktische Zukunft. Vorteil: „Wir bringen reichlich Erfahrung aus 15 Jahren blended learning-Angebot ein und mussten nicht bei Null anfangen“. Die Absolventenzahlen an der dualen Bildungsstätte gingen pandemiebedingt zwar zurück, „aber längst nicht in dem befürchteten Umfang“, so Fuhrmann. 2020 legten knapp 800, in 2021 voraussichtlich annähernd 900 Meisteraspiranten ihre Meisterprüfungen ab; Tendenz: rasch wieder auf 'Ursprungsniveau' steigend.
Online-Lernen wird nach den zwar arbeitsaufwändigen, aber erfolgreichen Schnellumstellungen künftig in allen Bildungsangeboten fest verankert bleiben. „In großen Meisterschulen etwa für größere curriculare Abschnitte in Fachtheorie, BWL und Berufspädagogik. Im Schnitt werden im fachtheoretischen Teil weiterhin rund 20 Prozent des Unterrichtsangebots, in Einzelbereichen bis 30 Prozent, in digitaler Stoffvermittlung abgewickelt werden,“ kündigte Redder an. Bis zu einem Drittel Theorieunterricht online - das bedeute auch: „Ein Drittel aller Fahrten zum Unterricht insbesondere für die Abendschulen fallen weg. Angesichts der stets überfüllten Autobahnen im Großraum Düsseldorf ein echter Entlastungsfaktor.“
Noch ausgeprägter sieht die „Digital-Bilanz“ bei den Meisterfortbildungsteilen Betriebswirtschafts-lehre und Berufspädagogik aus. Hier werden aktuell und bleibend sogar bis zu 90 Prozent des Unterrichts online gefahren. Akademie-Chef Redder: „Neben der verbesserten Öko-Bilanz hat die Akademie durch die lerndidaktische Umstellung auch organisatorisch einen Zugewinn, weil Pädagogen und Teilnehmer für die blended learning-Abschnitte Unterrichtseinheiten flexibler terminieren und abhalten können.“
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