23. Januar 2025Nino Zirkel ist Lehrling des Monats Januar
Unter den rund 20.000 Auszubildenden des Handwerks an Rhein, Ruhr und Wupper finden sich zahlreiche junge Persönlichkeiten, die ihre Ausbilderinnen und Ausbilder begeistern: aufgrund einer weit überdurchschnittlichen Begabung, weil sie ihren Berufswunsch sehr konsequent verfolgen, weil sie bereits früh Verantwortung übernehmen oder auch, weil sie auf ihrem Weg besonderen Erschwernissen trotzen.
Nino Zirkel: Ein vielversprechendes Talent
Dass Nino Zirkel besonders viel Neugier und „Biss“ zeigt, das fiel Thorsten van der Wals sofort auf, als ein damals 18-jähriger Abiturient zum Praktikum im „Autopark Remscheid GmbH“ aufschlug. „Der war bereits voll im Stoff, und neugierig auf Alles, wollte ganz viel wissen. Mir war noch am selben Tag klar: Das ist Einer für uns!“, schilderte der frühere Werkstattleiter der Mobilitätsgruppe Amelung im Ausbildungsbetrieb vor Journalisten seine ersten Eindrücke von der heute 20 Jahre alten aufstrebenden Nachwuchskraft. Denn nicht nur den anschließenden Einstellungstest bestand der angehende Kfz-Mechaniker mit Spezialisierung auf System- und Hochvolttechnik seinerzeit glänzend, sondern er überzeugt auch seither in den anderthalb Jahren seiner Kfz-Lehre mit herausragenden Leistungen die Meister und Teamkollegen im Unternehmen, die Dozenten in der überbetrieblichen Unterweisung und die Fachlehrer im Unterricht am Berufskolleg. Seine Zwischenprüfung auf dem Weg zur Gesellenreife bestand der „leidenschaftliche Schrauber“ (Zirkel über Zirkel) im Sommer 2024 mit einem glatten „Sehr gut“. Und auch internationale Berufserfahrung hat der ambitionierte Auszubildende, der seine Lehre aufgrund gezeigter Leistungen um ein Jahr verkürzen darf, bereits eingesaugt, war im Rahmen eines Austauschprogramms seiner Berufsschule Werther Brücke (Wuppertal-Barmen) im November und Dezember in Frankreich.
Auch im Spitzensport überzeugend
„Gründe mehr als genug“ - so HWK-Präsident Andreas Ehlert - für die Handwerkskammer Düsseldorf und die Kreishandwerkerschaft Remscheid, Nino Zirkel jetzt als ihren gemeinsamen „Lehrling des Monats“ Januar 2025 auszuzeichnen. Ehlert und Kreishandwerksmeister Detlev Weißenfeld hielten auf der Feierstunde im Autohaus die Laudationes. Dass Nino bei all seinem ausgeprägten berufsbezogenen Engagement noch Spielraum für eine „Freizeitbetätigung“ sechs Abende die Trainingswoche als Spitzen-Leichtathlet bleibt, die die Konkurrenz um sportlichen Lorbeer in seiner Spezialdomäne Zehnkampf als vollgeförderte Profis meist ganztags und quasi hauptberuflich ausübt, macht erst recht Staunen. Im vorolympischen Sommer gehörte er den zehn Besten im Endkampf um die Deutsche U20-Meisterschaft an, überzeugte im Laufen und Springen, Werfen und Stoßen gleichermaßen, trotz eines gewissen Nachteils aufgrund seiner etwas geringeren Körpergröße.
Dieser Umstand und eine abschmelzende Sportförderung bei seinem früheren Verein Bayer Leverkusen haben Zirkels Fokus jüngst noch stärker auf seine berufliche Perfektionierung richten lassen. Obwohl erst im zweiten Lehrjahr, widmet sich Nino Zirkel anfallenden Arbeitsprojekten in der Werkstatt immer häufiger bereits eigenständig. „Nino fordert es ein, gefordert zu werden - mit seiner Wissbegier und seiner Haltung, nach Möglichkeit selbst zurecht- und zum Ziel zukommen. Was ihm regelmäßig gelingt“, fasste Weißenfeld als Fazit seines Lobwortes aus seinen Vorgesprächen im Ausbildungsbetrieb zusammen. Kammerpräsident Ehlert zeigte sich seinerseits beeindruckt von der Überzeugung des Junghandwerkers, „nach Möglichkeit auch dort reparieren zu wollen, wo anderswo vielleicht Teile und ganze Komponenten ausgetauscht werden.“
„Einen neuen Kolben in den Zylinder zu montieren ist mir ein Fest“
Die Grundlage für Nino Zirkels „fliegenden Start“ als Berufsanfänger in der Kfz-Mechatronik war sicherlich im Elternhaus gelegt worden, mit einem motorradbegeisterten Vater als Elektromaschinenbauer in leitender Stellung und kleiner Hobbywerkstatt, in der der 15-jährige bereits vom Räderwechsel bis zur Bike-Elektrik mitwerkelte. „Je mehr ich geschraubt habe, desto mehr wusste ich: Das ist es!“, blickte Nino beim Pressetermin zurück. Berührungspunkte mit technischen Berufen am Gymnasium habe es dagegen kaum gegeben, benennt Zirkel ein Manko der Berufsorientierung an seiner Schulform. Ein selbst gesuchtes Praktikum im Autohaus Büsgen in Klasse 9 war der letzte Ansporn, „dranzubleiben“, und seine Leidenschaft für Fahrzeugtechnik und -Elektronik nach Möglichkeit auch zum Beruf zu machen. Denn: „Einen neuen Kolben in einen Zylinder zu montieren - das ist mir einfach ein Fest!“
Ein positives Arbeitsumfeld mit viel Teamgeist
Kein Wunder, dass Nino Zirkel auch heute noch immer wieder mal ein Problem mit nach Hause nimmt, wenn sich etwa die Ursache für einen mangelnden Ladedruck nicht hat in der regulären Arbeitszeit finden lassen. „Meine Erwartungen an die beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten hier haben sich bislang voll bestätigt. Wir sind ein tolles Team und kriegen viel hin,“ gibt Nino ein Lob an seine Betreuer und Kollegen zurück – sehr zur Freude des Firmenchefs der Mobilitätsgruppe, Andreas Amelung, der bereits in seiner Begrüßung von einem „noch verstärkten Ausbildungsengagement“ seines 107 Mitarbeiter großen, vier Betriebe an sechs Standorten umfassenden Unternehmens hatte berichten können: Immerhin ein Viertel der aktuellen Belegschaft (26) sind Auszubildende; alleine im Vorjahr wurden elf neue Lehrlinge eingestellt. Kreishandwerksmeister Weißenfeld: „In Remscheid herumgesprochen hat sich längst, dass hier die Auszubildenden tolle Teamevents geboten bekommen, zum Beispiel im Rahmen von Adventure Days mit Land Rover im Wülfrather Steinbruch. Nur ein Beispiel, aber typisch für das intensive Kümmern und Fördern in diesem Unternehmen. Ein „Lehrling des Monats“ ist immer auch ein Produkt eines profilierten Ausbildungsbetriebs!“