Partner wollen durch verschiedene Projekte Treibhausgase minimieren, das Klima schützen sowie Fragen der Klimafolgenanpassung aufgreifen.Stadt Krefeld und Kreishandwerkerschaft unterzeichnen Klimaschutz-Masterplan
Oberbürgermeister Frank Meyer, Kreishandwerksmeister Rolf Meurer und der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Paul Neukirchen, haben Anfang Oktober in den Räumen der Elektro-Innung Krefeld die Vereinbarung unterzeichnet mit dem Ziel, den Klimaschutz in Krefeld voranzubringen. Die Zusammenarbeit Stadt und Kreishandwerkerschaft geht auf einen Workshop zurück, der mit dem Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf durchgeführt wurde. Die beiden Partner wollen durch verschiedene Projekte Treibhausgase minimieren, das Klima schützen sowie Fragen der Klimafolgenanpassung aufgreifen.
Der Masterplan stellt eine Rahmenvereinbarung dar, die durch Handlungskonzepte konkretisiert und anschließend gemeinsam mit interessierten und engagierten Krefelder Handwerksbetrieben umgesetzt werden soll. Oberbürgermeister Frank Meyer freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft: „Wenn wir unsere Lebensgrundlage beibehalten wollen, wird es nicht gehen, ohne dass wir unseren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Auf kommunaler Ebene ist es wichtig, hierfür starke Partner zu gewinnen, die geplante Maßnahmen umsetzen - in diesem Fall die Leute vom Fach", stellte er fest. Für das erste Handlungskonzept fanden bereits Gespräche statt. In den kommenden zwei Jahren sollen unter anderem folgende Schwerpunkte gesetzt werden: eine Steigerung der Sanierung im Krefelder Gebäudebestand, die Umsetzung von Modellprojekten durch das Handwerk, der Aufbau einer dauerhaften Lernpartnerschaft zwischen der Stadt Krefeld, dem Handwerk und weiteren Baubeteiligten, eine Klimafolgenanpassung, eine Sonnenenergie-Kampagne, diverse Aktivitäten im Rahmen der KlimaExpo.NRW und die Neue Mobilität.
Klimaschutzkonzept
Gabriele Poth von der Handwerkskammer Düsseldorf ist als Initiatorin des Masterplans stolz, dass die Kreishandwerkerschaft der Stadt bei dem noch ausstehenden integrierten Klimaschutzkonzept unterstützend zur Seite steht. „Es macht Sinn, dass man im Engagement für den Klimaschutz partnerschaftlich vorgeht", sagte sie. Im Übrigen erhoffe sie sich durch die Zusammenarbeit eine Stärkung der heimischen Handwerkerschaft. „Wir brauchen Rahmenbedingungen für unsere Handwerker, die es ihnen ermöglichen, im Sinne des Klimaschutzes tätig zu werden und Ideen zu realisieren", ergänzte Kreishandwerksmeister Meurer. Deshalb wollen Stadt und Kreishandwerkerschaft zum Beispiel im Rahmen eines gemeinsamen Leuchtturmprojekts „Sanierung" eine energetische Sanierungs- beziehungsweise Modernisierungsmaßnahme anhand eines geeigneten Objekts nach Möglichkeit bis zur Umsetzung entwickeln. Die zu beteiligenden Akteure werden schließlich das Projekt in Abstimmung mit den Gebäudeeigentümern konzeptionieren, vorbereiten und die Maßnahme in der Umsetzung begleiten.
Thema „Mobilität"
In der „Sonnenenergie-Kampagne" soll die Genossenschaft „Bürgerkraftwerk Krefeld", die eine auf dem Dach des Krefelder Rathauses installierte Solaranlage betreibt, in ihrem Engagement unterstützt werden. Aufgrund der aktuellen Diskussion um Dieselfahrverbote und vor dem Hintergrund des Luftreinhalteplans und des Lärmaktionsplans der Stadt Krefeld erhält zudem das Thema „Mobilität" besondere Aufmerksamkeit. Geplant ist eine dreiteilige Veranstaltungsreihe für Handwerksbetriebe mit Informationen und Exkursionen rund um das Thema Mobilitätswende. Zum Thema „Klimafolgenanpassung" werden Stadt und Kreishandwerkerschaft einen Workshop durchführen, um vom Handwerk angebotene Maßnahmen beziehungsweise Leistungen zu ermitteln, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt minimieren oder verhindern helfen. Letztlich sollen Bürgerschaft und Unternehmerschaft zu vorbeugenden Maßnahmen, zum Beispiel gegenüber Starkregen und Hitze, motiviert werden.
Hintergrund: Masterpläne mit Kommunen
Inzwischen realisieren die Kreishandwerkerschaften Düsseldorf, Essen und Krefeld in verbindlicher Form Klimaschutz- und Klimaanpassungsaktivitäten gemeinsam mit der jeweiligen Stadtverwaltung im Rahmen von Masterplänen. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung zielt durchgehend auf die betriebliche Optimierung der Energie- und Ressourcenverbräuche, die Umsetzung eines Sanierungsmodellprojekts durch das Handwerk, den Aufbau einer dauerhaften Lernpartnerschaft zwischen Stadt, Handwerk und weiteren interessierten Baubeteiligten, eine Sonnenenergie-Kampagne, die öffentliche Wahrnehmung guter Beispiele und betriebliches Mobilitätsmanagement ab. Die Zusammenarbeit wird vom Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf moderiert.